Eine Wand, die nach »Freiheit« ruft!

Verzweiflung, Hoffnung, Sehnsucht und Protest: Die Inschriften auf der Gefängnismauer in der derzeitigen »Fidelio«-Inszenierung von Harry Kupfer drücken viele Gefühle aus. Es sind Gedanken von Insassen, die Opfer von politischer Verfolgung und Willkür wurden.

Denn im Original stammen alle dies Worte von Häftlingen aus dem Gefängnis der Kölner Gestapo-Zentrale, die die Insassen zwischen 1943 und 1945 an die Wand ihrer Gefängniszelle schrieben. Sie sind in unterschiedlichen Sprachen verfasst und zeugen von der existenziellen Notlage und dem Ruf nach Freiheit in einer Zeit der totalitären Unterdrückung.

Mit Genehmigung und Unterstützung des Hermann-Josef Emons Verlags Köln, der die Inschriften in der Dokumentation »Wände, die sprechen« behandelt, wählte der österreichische Bühnenbildner Hans Schavernoch einige der Originale aus, die dann mit Ölkreide an die Wand im »Fidelio« aufgemalt wurden. Heute Abend ist die Inszenierung und damit die eindrückliche Gefängnismauer zum letzten Mal in dieser Spielzeit im Schiller Theater zu sehen.

Foto: Bernd Uhlig

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