Jelinek, Wagner und die Finanzkrise

Staatsoper Berlin - Rein Gold - Foto: Arno Declair

Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek und Regisseur Nicolas Stemann arbeiten seit über zehn Jahren regelmäßig zusammen. In ihrem Wagner-Essay »Rein Gold « hat Jelinek in gewaltigen Monologen und Dialogen Wagners »Ring des Nibelungen« in Texten paraphrasiert und umgedeutet. In einer kollektiven Zusammenarbeit von Stemann mit Schauspielern, Sängerinnen und Sängern, der Staatskapelle Berlin, die als eines der profiliertesten Wagner-Orchester gilt, ist ein Abend, der Musiktheater und Schauspiel auf eindrucksvolle Weise vereint. dctp hat den Probenprozess im Schiller Theater begleitet und die mitwirkenden Künstler interviewt.

Wagners »Ring des Nibelungen« setzt das Erlösungspotential der Liebe gegen Vertragsbruch und Scheitern der Götter. Elfriede Jelinek hält es für einen Irrtum, sich auf die Liebe als Erlösungsmacht zu verlassen. Götter und Liebe sind längst, lässt sie ihre Protagonisten sagen, durch das Geld ersetzt. Viel Religion steckt in diesem Geld. Die Aufführung zeigt verblüffend einprägsame Szenen, so die zwischen Siegfried, von einem Schauspieler gesungen, und Brünnhilde, von einer klassischen Sängerin gestaltet. Sie erreicht im Liebesduett das hohe C, Siegfried nicht: »No more heroes anymore«. Siegfrieds Todesmarsch reimt sich auf diesen Song von The Stranglers.

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