Von der Kultur der Kammermusik, Jazzy Woodwinds und einem rückwärts gespielten Walkürenritt
Detlef Giese blickt gemeinsam mit den Musikern Gregor Witt, Thomas Beyer, Mathias Baier, Heiner Schindler und Axel Grüner auf 20 Jahre Bläserquintett der Staatskapelle Berlin zurück.
20 Jahre Bläserquintett der Staatskapelle Berlin – lasst uns einmal zurückblicken: Wie gestalteten sich die Anfänge, wie habt ihr euch zusammengefunden?
Gregor Witt Wir waren 1994 mit der Staatskapelle und Daniel Barenboim auf Konzertreise in Köln. Nach einer Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie haben wir uns in etwas kleinerer Runde zusammengesetzt und ein bisschen dem Wein zugesprochen. Als Solobläser ist man im Orchester ja eng miteinander verbunden, so dass wir auf die Idee kamen, gemeinsam Kammermusik zu machen. Es gab ja zuvor schon die Tradition des alten Bläserquintetts der Staatskapelle, das zwar schon seit etlichen Jahren brach lag, aber zuvor doch sehr lange als festes Ensemble am Haus existiert hat. Und da haben wir uns überlegt, diese Tradition wieder aufleben zu lassen.
Thomas Beyer Manfred Friedrich, der damalige Soloflötist, hat mir den Hinweis gegeben: »Ihr versteht euch doch so gut. Könnt ihr nicht etwas Neues beginnen, wir machen ja sowieso nichts mehr! Macht doch da weiter, wo wir aufgehört haben!«
Das war gewissermaßen die neue Generation, die da entstanden ist. Ihr wart zu dieser Zeit ja auch alle recht neu im Orchester.
Gregor Witt Ja, wir waren alle relativ jung, deswegen hieß es auch in unserem ersten Text: »Fünf junge Solobläser der Staatskapelle«. Diesen Text mussten wir natürlich zwischenzeitlich mal ändern. (lacht)
Mathias Baier Bei dem offiziellen Gründungskonzert im Apollosaal war ich nur Gast im Publikum, damals spielte noch mein Kollege Ingo Reuter im Quintett. Hinsichtlich der Traditionsfortsetzung fand ich aber unglaublich bewegend, dass nach dem Konzert die ehemaligen Mitglieder des alten Bläserquintetts auf die Bühne kamen und jeder hat seinem »Nachfolger« eine Blume überreicht. Das war ein schönes Zeichen, wie das Weitergeben eines Staffelstabs.
Heiner Schindler Das erste Konzert hatten wir damals gar nicht in der Staatsoper, sondern in Schöneweide in einer Kirche.
Axel Grüner Das war das Prinzip des Fleckenwassers: »Bitte probieren Sie es erst einmal an unauffälliger Stelle!«
Heiner Schindler Damals haben wir alles ins Programm gesteckt, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Auch sehr schwere Sachen.
Gregor Witt Und dann haben wir uns einen Mentor gesucht. Gerade am Anfang ist es wichtig, sich wegen der Homogenität Rat und Hilfe zu holen. Wir haben einige Male mit unserem verehrten alten Klarinettenprofessor Ewald Koch gearbeitet, der uns auf das erste Konzert vorbereitet und uns sehr gute Hinweise gegeben hat.
Heiner Schindler Ich denke gleich an seine Frage »Und wie ist die Stimmung bei euch im Ensemble?« – »Die Stimmung ist sehr gut, aber die Intonation nicht so!« (lacht)
Wenn man es mit wenigen Worten umreißen sollte: Was macht Euch als Bläserquintett eigentlich aus? Was ist das Typische, das Charakteristische, das Individuelle an euch?
Heiner Schindler Ich würde das am Klang festmachen: Unser Ziel war und ist, den dunklen, tiefen Klang der Kapelle in der richtigen Mischung in ein Bläserquintett zu bringen. Im Vergleich mit anderen Ensembles ist das schon ein Markenzeichen.
Gregor Witt Und natürlich die Programmatik! Weil wir, nachdem wir uns das ja nicht so große Kernrepertoire angeeignet hatten, dann doch ziemlich bald außergewöhnliche Wege gegangen sind. Schon auf unserer ersten CD haben wir die Arpeggione-Sonate von Franz Schubert, eigens für uns arrangiert, mit David Geringas als Solo-Cellist und Frithjof Grabner am Kontrabass, gespielt. Und Mussorgskys Bilder einer Ausstellung. Später haben wir dann Auftragswerke schreiben lassen, u. a. von Detlev Glanert und Frank Raschke.
Frank Raschke steht ja auch für einen etwas anderen Stil, in Richtung Jazz. Ist das auch ein Teil eurer Aktivität?
Axel Grüner Ja, neben der Oper sind wir alle ganz große Jazz-Fans und wollten das natürlich auch selber mal ein bisschen probieren.
Mathias Baier Was sich dann auf der dritten CD Jazzy Woodwinds widerspiegelt. Da haben wir zusammen mit einem Jazz-Trio Bearbeitungen und sogar auch Originalkompositionen, extra für uns geschrieben, eingespielt.
Thomas Beyer Augustin Lehfuss hat in dieser Phase auch sehr viel für uns gemacht.
Heiner Schindler Gerade durch das Suchen nach anderem Repertoire spielt man verstärkt Bearbeitungen. Als wir die Bilder einer Ausstellung das erste Mal auf dem Pult liegen hatten, haben wir gesagt, das können wir nicht machen: Das Große Tor von Kiew mit fünf Bläsern, das ist doch wie Sturm im Wasserglas. Aber wir haben es dann doch gespielt und es hat sich quasi zum Selbstläufer entwickelt. Die Agenturen haben das immer wieder angefragt und wir sind damit durch die Welt gefahren.
Mathias Baier Ich glaube auch, dass man heutzutage als Bläserquintett nicht mehr nur mit den Originalkompositionen überleben kann. Ich will das nicht schmälern, es gibt sehr gute Stücke, beispielsweise von Jean Françaix, György Ligeti und Paul Hindemith. Aber das erschöpft sich dann irgendwann, und auch mit Franz Danzi und Anton Reicha kann man nicht wirklich ein großes Repertoire aufbauen. Daher ist man schon darauf angewiesen, Bearbeitungen zu suchen bzw. machen zu lassen. Und so sucht gewissermaßen jedes Bläserquintett seinen eigenen Weg.
Und das Barockrepertoire kommt ja im Prinzip nicht in Frage, da es die Besetzung noch nicht gab. Die Klarinette ist ja eigentlich erst seit der Wiener Klassik en vogue.
Gregor Witt Das Interessante an Bearbeitungen ist ja, dass so etwas völlig legitim ist, da ja durch die gesamte Musikgeschichte nahezu alles bearbeitet wurde, auch von großen Komponisten. Auf diese Weise kann man Stücke komplett neu und unter anderen Aspekten hören. Und wenn das gut gemacht ist, kann das durchaus aufschlussreich sein, wie zum Beispiel beim Amerikanischen Streichquartett von Dvořák, das wir in einer Bläserquintettfassung gespielt haben.
Mathias Baier Da haben uns selbst Streicher angesprochen und gesagt: Das ist ja viel besser als für Quartett. Es gibt ja auch Werke, die überhaupt nur als Bearbeitung bekannt geworden sind, etwa die Kompositionen, die Mozart in seinen letzten Jahren für mechanische Orgelwerke oder Spieluhren geschrieben hat – diese Stücke gibt es nur als Bearbeitungen, für Orchester oder die verschiedensten Ensembles, u. a. eben auch für Bläserquintett.
Gregor Witt Und dann kamen Stücke dazu, die eigens für uns bearbeitet wurden, wie Jeux d’enfants von Bizet und die Kinderszenen von Schumann, beide von Heribert Breuer.
Wie gestaltet sich denn die Zusammenarbeit mit den Bearbeitern? Gibt es da einen engen Austausch oder werden ihnen dann alle Freiheiten eingeräumt?
Heiner Schindler Im Prinzip schon. Eine Ausnahme ist vielleicht Frank Raschke, der kam zur ersten Probe und sagte: Jetzt machen wir erst einmal das Metronom an, ihr spielt ja völlig unrhythmisch. Und er hatte Recht! Das ist genau das, was man braucht, das absolut rhythmische Spiel, diesen Groove, auch bei Mozart und Bach.
Axel Grüner Das ist die Kultur der Kammermusik, das man aufeinander hört und einander folgt, gerade bezüglich der Agogik: Wenn der eine etwas anbietet, muss der andere das auch mitmachen. Im Jazz ist das natürlich verboten, da läuft das dann wirklich gerade durch.
Mathias Baier Wir haben das bei der CD-Aufnahme von Jazzy Woodwinds gemerkt. In dem Moment, wo ein Schlagzeuger eisern seinen Rhythmus durchzieht, kann man viele leichte agogische Veränderungen nicht mehr wie gewohnt machen. Dann muss man andere Ausdrucksmittel suchen, das war schon eine Lehre.
Gregor Witt Insofern ist das Quintettspiel, wie wir es verstehen, ein Gegenentwurf zu dem, was wir im Dienst machen, der aus Oper und großer Sinfonik besteht. Da gibt es immer rhythmische Unschärfen, es muss auf Sänger gewartet und Rücksicht genommen werden. Im Quintett versuchen wir das Gegenteil zu machen. In dieser Probe mit Frank Raschke sagte er, als wir alle ein bisschen vom Metronom genervt waren: »Aber das ist die Wahrheit!« Seitdem heißt das Metronom bei uns »die Wahrheit«.
Heiner Schindler Was nicht bedeutet, dass wir, weil wir streng rhythmisch spielen, nicht mehr aufeinander Rücksicht nehmen (lacht).
Welche Rolle spielt die lange Vertrautheit, das regelmäßige Spiel miteinander?
Axel Grüner Wir können Rücken an Rücken zueinander stehen und trotzdem gemeinsam atmen.
Heiner Schindler Wenn man auf dem Podium sitzt, entstehen plötzlich Dinge, die man wirklich nur in einem Ensemble erleben kann, das schon lange besteht und man sich wirklich gut kennt; nicht nur persönlich, sondern vor allem musikalisch. Da gibt es Momente, die sind wirklich einmalig, und die erlebt man so kaum im großen Orchester, wohl aber in der Kammermusik, die viel intensiver ist.
Gregor Witt Ich denke da an die Harmoniemusik aus Mozarts Così fan tutte, für Bläserquintett bearbeitet. Wir kennen die Oper einfach sehr gut und man kann das dann sehr gefühlvoll, aber ohne Marotten, sofort zusammenspielen. Dann entsteht allein aus der Erfahrung heraus ein sehr homogener Klang.
Axel Grüner Genau. Was uns als Bläserquintett speziell ausmacht, ist, dass wir alle Opernmusiker sind und wir bei so einer Bearbeitung wie dieser natürlich die ganze Aufführungspraxis, auch mit den Sängern, verinnerlicht haben.
Habt ihr bei euren Projekten eigentlich schon einmal mit Sängern zusammengearbeitet? Woran ich mich erinnere, sind ausgefallene Kombinationen mit Digeridoo, aber natürlich auch mit Violoncello und Kontrabass. Gab es außerdem noch etwas Besonderes?
Gregor Witt Wir experimentieren diesbezüglich viel und versuchen, regelmäßig interessante Gäste einzuladen. Wir haben zum Beispiel die Oswalt-Orgel hier vorgestellt in einem Konzert mit dem Titel »Der Wagner Code – analog und digital entschlüsselt«. Ein sehr interessantes Instrument.
Thomas Beyer Adrian Oswalt, der Orgelbauer und -spieler, hatte vorgeschlagen, dass wir ein Stück, den »Walkürenritt« aus Wagners Walküre, auch rückwärts spielen könnten und hat uns das alles entsprechend notiert. Das Problem war aber, dass er mit seiner Kurbel nicht gleichmäßig rückwärts drehen konnte. Also habe ich einen alten Handbetonmischer, der ganz langsam dreht, umfunktioniert, aber das Adapterstück für die Verbindung passte nicht richtig. Wir haben es versucht, es war viel gleichmäßiger, aber wir haben es dann doch ohne Motor gemacht. Wir mussten unsere in der Oper trainierte Flexibilität nutzen, um mit der Oswalt-Orgel den »Walkürenritt« rückwärts spielen zu können – und vorwärts natürlich auch.
Mathias Baier Wir haben auch ein Konzert mit einem Didgeridoo gemacht, ein Stück von George Dreyfus, einem jetzt Australien lebenden Komponisten, der früher Fagottist war. Er hat in den 60er Jahren ein Stück zum Thema Völkerverständigung bzw. Verständigung zwischen den Kulturen geschrieben, für Bläserquintett und Didgeridoo. George kenne ich schon seit vielen Jahren und ich wollte schon seit Studentenzeiten dieses Stück spielen, er hatte aber zur Bedingung gemacht, dass der Didgeridoo-Spieler unbedingt ein australischer Aborigine sein muss und deswegen wurde das Stück nach seiner Uraufführung so gut wie nie wieder aufgeführt. Ich habe ihn jahrelang damit genervt, bis er uns dann grünes Licht gegeben hat, dass wir das auch mit einem deutschen Musiker spielen durften. Und das ist eigentlich ganz gut angekommen.
Gregor Witt Es gab aber ein kleines Problem: Für den Didgeridoo-Spieler gab es nämlich keine Noten, der Aborigine der Uraufführung hätte sie sowieso nicht lesen können. Seine Aufgabe war eine freie Improvisation zu dem streng notierten Text des europäischen Ensembles. Aber die Punkte, an denen er einsetzen bzw. pausieren soll, sind dennoch in der Partitur streng vorgeschrieben.
Thomas Beyer Und das Stück besteht aus ineinander übergehenden Akkordflächen, ist ungefähr 20 Minuten lang und ohne eigentliche rhythmische Elemente.
Mathias Baier In der ersten Probe war klar, dass wir entweder einen Dirigenten brauchen, der uns hilft, zusammenzubleiben. Oder dass wir unglaublich oft und genau hätten probieren müssen, damit jeder immer weiß, wo der andere gerade ist. Dem Didgeridoo-Spieler hätten wir Zeichen geben müssen, wann er zu spielen hat. Und da ist mir bei einer Flasche Rotwein eine Idee gekommen: Ich habe das Stück zu Hause mit einer Videokamera »eindirigiert«. Im Konzert haben wir dann den Laptop an den Bühnenrand gestellt und nach meinem Dirigat gespielt.
Zu den Fixpunkten eurer Tätigkeit zählt ja das jährliche Konzert im Rahmen der Kammermusikreihe. Gibt es darüber hinaus Konzertreisen oder Auftritte außerhalb?
Mathias Baier Für ausgedehnte Konzertreisen haben wir wegen unseres Dienstes nicht genügend Zeit, aber es gibt schon einzelne Konzerte. Beispielsweise haben wir auf Einladung unserer Pianistin drei Konzerte in Irland gespielt.
Axel Grüner Wir waren zwei Mal in Puerto Rico, außerdem beim Lockenhaus Festival, und haben auch Kurse gegeben.
Gregor Witt Ja, in New Orleans. Besonders schön waren aber die beiden Konzertreisen nach Puerto Rico, weil wir dort auch Masterclasses an Musikschulen gegeben und mit den Studenten gemeinsam gespielt haben. Ein besonders schönes Erlebnis war auch das Hafenkonzert auf Culebra. Das ist eine kleine Insel mit ca. 1.200 Einwohnern. Als wir am Tag des Konzerts in einem wunderschönen kleinen Strandrestaurant saßen, hörten wir plötzlich Lärm, ein Lautsprecherwagen fuhr mit großer Werbung und Lärm über die Insel und wir haben uns gewundert, was das für ein Lärm in dieser Idylle ist. Bis wir plötzlich aus dem Spanischen heraushörten »Bläserquintett der Staatskapelle Berlin«. So war sicher die Hälfte der Einwohner bei dem Konzert auf der Plaza. Die Andacht, mit der die Leute auf dieser Insel ihr erstes klassisches Konzert und vielleicht zum ersten Mal Mozart gehört haben, das war wirklich ein unvergessliches Erlebnis. Dann haben wir auch Ragtimes gespielt, und die Leute fingen an zu tanzen. Das gehört sicherlich zu den emotionalen Highlights.
Und jetzt steht das Jubiläumskonzert an. Was darf der geneigte Besucher denn erwarten?
Heiner Schindler Das, was wir bisher immer gemacht haben, in einem zweistündigen Konzert. Wir spielen Originalkompositionen, wir spielen Bearbeitungen, wir haben den Cellisten David Geringas als langjährigen Freund mit Schuberts Arpeggione-Sonate dabei – so schließt sich der Kreis zur ersten CD. Unterstützen wird uns auch Elisaveta Blumina, die uns schon viele Jahre als Pianistin zur Seite steht. Mit ihr spielen wir ein Sextett von Francis Poulenc. Zwischendurch gibt es Opus Number Zoo von Berio für »sprechendes Bläserquintett«. Dann gibt es noch eine Bearbeitung eines Stücks für Orgelwalze von Mozart. Und im dritten Programmteil dann Jazz: Da kommt eigens aus Leipzig ein Jazztrio von der Hochschule, das bringt Frank Raschke mit, der dazu auch noch Akkordeon spielt.
Gregor Witt Das heißt, wir werden zum Schluss zu neunt auf der Bühne sein.
Mathias Baier Es wird eine ungewöhnliche Konzertform, da wir zwei Pausen machen. Die Blöcke sind also ein bisschen voneinander getrennt.
Gregor Witt Ich darf schon soviel verraten: Es kommen auch ein paar bekannte Titel, u. a. machen wir eine jazzige Version der Arie der Königin der Nacht. Wir sind sehr gespannt, wie das wird.
Zwei Jahrzehnte sind vorbei, ein paar kleine Wünsche für die nächsten 20 Jahre? Welche Zukunftspläne gibt es?
Gregor Witt Da werden wir vielleicht ein ganz spätes Comeback haben, wenn wir ganz alt sind! Buena Vista Social Club (lacht).
Heiner Schindler Ich spiele ja schon seit fünf Jahren nicht mehr in der Staatskapelle, da ich in Rostock Professor für Klarinette und Kammermusik bin. Und ich wünsche mir, dass das Ensemble noch eine Weile erhalten bleibt, da dass eine tolle Verbindung zu den Kollegen der Kapelle für mich ist. Und unser Ensemble ist für mich persönlich ganz besonders wichtig, ich bin froh, dass ich noch mitspielen darf. Schauen wir mal, was da noch kommt!
Gregor Witt Es gibt auch wieder interessante Ideen für Bearbeitungen, es haben sich bereits Leute gemeldet, die für uns schreiben möchten. Wenn das Jubiläumsjahr vorbei ist, werden wir uns mit der nächsten CD beschäftigen und mit neuen Programmideen; dazu könnte beispielsweise Max Reger gehören. Wir sind aber natürlich auch daran interessiert, unser Kernrepertoire weiter zu pflegen.
Gibt es eigentlich auch neu zu entdeckende Stücke aus der klassisch-romantischen Zeit?
Gregor Witt Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass es da noch viel zu entdecken gibt. Im 20. Jahrhundert aber gibt es sicherlich noch so Einiges.
Heiner Schindler Genau, das Bläserquintett von Schönberg haben wir vor zehn Jahren gespielt. Das war schon ein Meilenstein. Wir haben das damals mit Einführungsvortrag gemacht. Diese Stück noch einmal einzustudieren, wäre sicherlich eine Herausforderung.
Thomas Beyer Ansonsten sind wir neugierig darauf, was noch auf uns zukommt und hoffen, dass wir noch einige Jahre weiter auf diesem hohen Niveau miteinander spielen können.
Die Fragen stellte der Dramaturg Detlef Giese, mit herzlichem Dank an die fünf Kollegen vom Bläserquintett für das Gespräch am 12. März