Gefeiertes Gastspiel in Buenos Aires mit über 20.000 Besucherinnen und Besuchern!

Am Dienstag sind wir wieder in Berlin angekommen und drei sehr spannende Wochen in Buenos Aires liegen hinter uns! Wir möchten einige Impressionen dieser Gastspielreise mit Euch teilen und Euch allen einen wunderbaren Sommer wünschen! Wir verabschieden uns nun in die Theaterferien und freuen uns auf Euch in der Spielzeit 2018/19!

Mit der ausverkauften Vorstellung von Richard Wagners TRISTAN UND ISOLDE im traditionsreichen Teatro Colón endete am Sonntag (22. Juli) das erfolgreiche Opern- und Konzertgastspiel der Staatsoper Unter den Linden und der Staatskapelle Berlin unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim in Buenos Aires. Insgesamt kamen über 20.000 Besucherinnen und Besucher zu den Opernvorstellungen (11., 14., 18. und 22. Juli) und Konzerten (13., 15., 17., 19. und 20. Juli) im Teatro Colón und im Centro Cultural Kirchner (CCK). Mehr als 10.000 Menschen kamen außerdem am Samstagnachmittag (21. Juli) zum kostenlosen Open-Air-Konzert der Staatskapelle Berlin mit Daniel Barenboim auf dem Plaza de Vaticano neben dem Teatro Colón.

Die Vorstellungen von TRISTAN UND ISOLDE in der Inszenierung von Harry Kupfer, die im Jahr 2000 Premiere an der Staatsoper feierte und auch während der Zeit im Schiller Theater zu sehen war, wurden mit stehenden Ovationen vom argentinischen Publikum bedacht und von der Presse gefeiert. Die Titelpartien sangen Peter Seiffert sowie Anja Kampe (11. und 14. Juli) und Iréne Theorin (18. und 22. Juli). Zum weiteren Ensemble gehörten Angela Denoke (Brangäne), Boaz Daniel (Kurwenal), Kwangchul Youn (König Marke), Gustavo López Manzitti (Melot), Adam Kutny (Ein Steuermann) und Florian Hoffmann (Stimme eines jungen Seemanns/Ein Hirt). Darüber hinaus sang der Chor des Teatro Colón.

Daniel Barenboim: »Diese Gastspielreise nach Buenos Aires war etwas ganz Besonderes für mich! Schon als Kind habe ich Wilhelm Furtwängler im Colón erlebt, und jetzt habe ich mit 75 Jahren selbst mein Debüt als Operndirigent in meiner Heimatstadt, in diesem wunderbaren Theater, zusammen mit der Staatskapelle Berlin und einem tollen Sängerensemble gegeben.«

Im Rahmen dieser Tournee dirigierte Daniel Barenboim erstmals in seiner Heimatstadt Buenos Aires eine Oper. Die argentinische Tageszeitung La Nación schrieb unter der Überschrift »Die Glorie Barenboims im Colón« über diesen historischen Moment: »Ein unvergessliches ästhetisches Erlebnis.« Barenboim verstehe wie niemand, die Geheimnisse der wagnerischen Kunst zu entziffern. Dies sei auch nur mit der Staatskapelle Berlin erreichbar.

Während seines Aufenthalts in Buenos Aires wurde Daniel Barenboim außerdem vom argentinischen Parlament für seinen Einsatz für die demokratischen und republikanischen Werte mit der »Mención de Honor Diputado Nacional Dr. Juan Bautista Alberdi« geehrt – überreicht von Argentiniens Vizepräsidentin Gabriela Michetti und Kulturminister Pablo Avelluto.

Daniel Barenboim: »Diese Gastspielreise nach Buenos Aires war etwas ganz Besonderes für mich! Schon als Kind habe ich Wilhelm Furtwängler im Colón erlebt, und jetzt habe ich mit 75 Jahren selbst mein Debüt als Operndirigent in meiner Heimatstadt, in diesem wunderbaren Theater, zusammen mit der Staatskapelle Berlin und einem tollen Sängerensemble gegeben. Im Teatro Colón TRISTAN UND ISOLDE zu dirigieren war ein bewegender Moment – die Akustik ist einzigartig, der Klang ist wie Samt. Auch die fünf Sinfoniekonzerte im 2015 eröffneten CCK, mit dem Buenos Aires einen exzellenten Konzertsaal gewonnen hat, waren eine große Freude. Ich bin wirklich sehr glücklich über diese Tournee und darüber, dass dieses besondere Gastspiel realisiert werden konnte.«

Neben den Opernvorstellungen standen im Rahmen des Gastspiels auch sechs Sinfoniekonzerte der Staatskapelle Berlin, dirigiert von Daniel Barenboim, im ausverkauften CCK sowie unter freiem Himmel auf dem Plaza de Vaticano neben dem Teatro Colón auf dem Programm. Gespielt wurde zwei Mal der komplette Brahms-Zyklus (Sinfonie Nr. 1 und 2 am 13. und 17. Juli, Sinfonie Nr. 3 und 4 am 15. und 19. Juli) sowie »Images pour orchestre« von Claude Debussy und »Le Sacre de printemps« von Igor Strawinsky (20. Juli). Beim Open-Air-Konzert gaben die Staatskapelle Berlin und ihr Chefdirigent die Ouvertüre zu Rossinis »Il barbiere di Siviglia«, den 3. Satz aus der 3. Sinfonie von Brahms sowie den 4. Satz aus seiner Sinfonie Nr. 4 und als Zugabe die Polonaise aus »Eugen Onegin« von Tschaikowsky.

»Die historische Dimension war vor Ort immer spürbar, auch weil wir gemeinsam mit Daniel Barenboim in seiner Geburtsstadt sein Operndebüt feiern konnten. Im Teatro Colón und im CCK konnte die Staatskapelle Berlin all ihr Können ausspielen und hat Klangwunder vollbracht«, Intendant Matthias Schulz

Die Konzerte sowie die zweite Vorstellung von TRISTAN UND ISOLDE am 14. Juli wurden aufgezeichnet und live im Internet gestreamt. Die Opernvorstellung wurde darüber hinaus im Radio de la Ciudad live übertragen. Die Konzerte am 13., 19. und 20.7. wurden live im Argentinischen Fernsehen gesendet.

»Für das ganze Haus war es ein außergewöhnlicher Kraftakt, gerade nach der Wiedereröffnungssaison im neuen (alten) Opernhaus Unter den Linden ein solch ausgedehntes Opern- und Konzertgastspiel auf die Beine zu stellen – eine solche Tournee hat es in dieser Form seit 10 Jahren nicht mehr gegeben. Die historische Dimension war vor Ort immer spürbar, auch weil wir gemeinsam mit Daniel Barenboim in seiner Geburtsstadt sein Operndebüt feiern konnten. Im Teatro Colón und im CCK konnte die Staatskapelle Berlin all ihr Können ausspielen und hat Klangwunder vollbracht. Das Zusammenwachsen aller auf solch einer Reise Beteiligten, die Erfahrungen auf vielfältigsten Ebenen sind für alle weiteren Vorhaben wichtig – wir freuen uns jetzt umso mehr auf die neue Spielzeit in Berlin«, so Intendant Matthias Schulz.

Mit der diesjährigen Tournee nach Argentinien ist die Staatsoper Unter den Linden erstmals seit zehn Jahren wieder mit einer Musiktheaterproduktion auf Reisen gegangen. Insgesamt waren rund 160 Beteiligte dabei: Neben dem Opernensemble, den Mitgliedern der Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim sind zahlreiche Mitarbeiter der Staatsoper – u. a. aus den Bereichen Intendanz, Regie, Orchesterdirektion, Technische Direktion, Inspizienz, Licht, Requisite, Garderobe, Maske und Komparserie – mitgereist, um den Ablauf der Vorstellungen und der Konzerte zu gewährleisten. Das Bühnenbild für TRISTAN UND ISOLDE wurde für die Reise zusammen mit Bodenplatten, Bodentüchern, Hydraulikaggregat, Werkzeugen, Reparaturmaterialien, Farbe, Requisitencases, Kostümen und Perücken verladen und in drei Containern per Schiff nach Buenos Aires transportiert. Das Hauptelement des Bühnenbildes, der »gefallene Engel« mit einem Gesamtgewicht von ca. 1800 Kilogramm, wurde für den Transport in acht Teile zerlegt.

Hier ein paar Impressionen der Reise, eingefangen von Fotografin Monika Rittershaus:

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