Goodbye, Konzerthaus!

Etwas mehr als 33 Jahre ist es her, dass die Staatskapelle Berlin erstmals im neu eröffneten  Konzerthaus am Gendarmenmarkt – damals noch Schauspielhaus genannt – konzertiert hat. Am 2. und 3. Oktober 1984 spielte das Orchester unter seinem Chefdirigenten Otmar Suitner ein klassischromantisches Programm mit Musik von Mozart, Schubert und Strauss, im Rahmen der Berliner Festtage. Die Wiedererrichtung des kriegszerstörten Schinkelschen Schauspielhauses, das zur Spielstätte für große Orchesterkonzerte (und kleinere Konzertformate) umgewidmet wurde und eine komplette Umgestaltung im Inneren erfahren hatte, war für die Berliner Kultur hoch bedeutsam, vornehmlich im Ostteil der geteilten Stadt, aber auch darüber hinausweisend.

Für die Staatskapelle lag es nahe, ihre Sinfoniekonzerte aus dem Haus Unter den Linden, das seinerzeit keine optimalen Bedingungen dafür bot, an den Gendarmenmarkt zu verlegen – bis zum Jahr 2000, als die Philharmonie zum zweiten regulären Spielort wurde, fand ein Großteil der Abonnementkonzerte dort statt. Nun wird die letzte Seite dieses Kapitels aufgeschlagen. Mit dem Wiedereinzug in die grundsanierte und akustisch ertüchtigte Staatsoper, die unter anderem mit einem modernen »Konzertzimmer« ausgestattet wurde, ist es möglich, auch Unter den Linden wieder die große Sinfonik erklingen zu lassen. Das Konzerthaus freilich bleibt in guter Erinnerung: Viele im besten Sinne denkwürdige Abende hat die Staatskapelle gemeinsam mit ihren Dirigenten und Solisten hier gestaltet, mit Musik vom Barock bis hin zu Uraufführungen. Wir sagen herzlichen Dank für die vergangenen 33 Jahre und ein ebenso herzliches  »Goodbye« – und freuen uns zugleich auf eine erneuerte gute Nachbarschaft im Herzen Berlins!

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