ThrowbackThursday No 24 – aus 450 Jahren Staatskapelle Berlin

Zum 450. Jubiläum der Staatskapelle Berlin, das wir 2020 feiern, gibt es in dieser Serie wöchentlich einen #ThrowbackThursday mit interessanten Fakten und Wissenswertem aus der Geschichte der Staatskapelle Berlin für Euch.
Woche 24: Was tut man an Ostern? Die ersten Staatsopern-FESTTAGE 1996

Die Ostertage laden zu Vielem ein, nicht zuletzt auch zu Musik und Theater. Seit 1996 kann man sie in besonderer Weise verbringen, zumindest wenn man in Berlin wohnt oder dorthin reist. In diesem Jahr begründete Daniel Barenboim, Künstlerischer Leiter der Staatsoper Unter den Linden und Generalmusikdirektor der Staatskapelle Berlin, die FESTTAGE, die alljährlich zu einem Magnet für die Berliner Kulturbegeisterten und für das internationale Publikum geworden sind – mit Ausnahme von 2020, als coronabedingt die geplanten Opern- und Konzertvorstellungen schweren Herzens abgesagt werden mussten. Vom 31. März bis zum 8. April 1996 aber erlebte das Opernhaus Unter den Linden denkwürdige erste FESTTAGE. Im Zentrum stand die zyklische Aufführung von Wagners »Ring«-Tetralogie, die in der Regie von Harry Kupfer und unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim von 1993 an systematisch erarbeitet worden war, beginnend mit der »Walküre«, abgeschlossen mit der »Rheingold«-Premiere, die erst wenige Tage vor dem Beginn der FESTTAGE über die Bühne gegangen war. Für die Staatskapelle war dies eine Herausforderung, zugleich aber auch der Beweis ihrer Leistungsfähigkeit, zumal in einem illustren Umfeld: Nicht allein, dass im »Ring« die Spitzenkräfte des Wagnergesangs vertreten waren, flankierend dazu gab es drei Sinfoniekonzerte mit dem ebenfalls von Daniel Barenboim geleiteten Chicago Symphony Orchestra, das zu den weltweit führenden Orchestern zählt. Musik von Wagners Zeitgenossen erklang, von Berlioz, Liszt, Bruckner und Tschaikowsky, mit Martha Argerich als Solistin der beiden Lisztschen Klavierkonzerte. Der Glanz dieses Spitzenensembles strahlte auf die Staatskapelle zurück, die nach den letzten Tönen der »Götterdämmerung« von sich behaupten konnte, etwas Außergewöhnliches verwirklicht zu haben.

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