ThrowbackThursday No 4 – aus 450 Jahren Staatskapelle Berlin

Zum 450. Jubiläum der Staatskapelle Berlin, das wir 2020 feiern, gibt es in dieser Serie wöchentlich einen #ThrowbackThursday mit interessanten Fakten und Wissenswertem aus der Geschichte der Staatskapelle Berlin für Euch.
Woche 4: Was liegt am Namen? Aus der Hofkapelle wird die Staatskapelle 1918/19

»Revolution! Geschlossen!« – so war es auf dem Besetzungszettel der Berliner Hofoper Unter den Linden am 9. November 1918 zu lesen, gegeben werden sollte Mozarts »Hochzeit des Figaro« an jenem Abend. Fünf Tage später spielte man wieder, beinahe als ob nichts gewesen wäre, obwohl sich politisch wahrlich viel getan hatte: Die Monarchie der Hohenzollern existierte nicht mehr, erstmals in der deutschen Geschichte war die Republik ausgerufen worden, alles was auf das Preußische König- und das Deutsche Kaisertum hinwies, wurde rasch getilgt. So wurde aus den »Königlichen Schauspielen« die »Preußischen Staatstheater«. Von den Veränderungen berührt wurde auch das Orchester, das noch am 8. November 1918, dirigiert von Richard Strauss, bei einem Sinfoniekonzert als »Königliche Kapelle« aufgetreten war. Zunächst in einfacher Weise »Die Kapelle der Staatsoper« genannt, wurde im Laufe des Jahres 1919 die Bezeichnung »Staatskapelle« gebräuchlich, nach und nach häufiger mit dem Zusatz »Berlin«. Richard Strauss, seit 1898 als Kapellmeister am Haus und 1908 mit dem Titel eines Generalmusikdirektors versehen, leitete noch bis zum Frühjahr 1920 die großen Konzerte im Opernhaus, nach der Revolution erstmals wieder am 29. November 1918. Vor dem Umbruch gab es Beethoven und Schubert, drei Wochen danach dann Schumann und – Beethoven. Tradition ist eben ein großer Wert.

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