ThrowbackThursday No 9 – aus 450 Jahren Staatskapelle Berlin

Zum 450. Jubiläum der Staatskapelle Berlin, das wir 2020 feiern, gibt es in dieser Serie wöchentlich einen #ThrowbackThursday mit interessanten Fakten und Wissenswertem aus der Geschichte der Staatskapelle Berlin für Euch.
Woche 9: Wie groß ist das denn? Der Mahler-Zyklus unter Pierre Boulez und Daniel Barenboim 2007

Zu den ersten Vorhaben, die der neue GMD Daniel Barenboim nach seinem Amtsantritt bei der Staatskapelle Berlin Ende 1991 in Angriff nahm, gehörte ein Beethoven-Zyklus mit den Sinfonien und den Klavierkonzerten. Sukzessive wurden sie erarbeitet und in Berlin sowie auf Konzertreisen präsentiert – ein großes Unternehmen zweifellos. 16 Jahre später sollte aber ein Zyklus von noch größeren Dimensionen folgen, die Darbietung sämtlicher Sinfonien Gustav Mahlers (einschließlich des Adagios aus der Nr. 10), dazu eines Großteils seiner Orchesterlieder sowie das »Lied von der Erde«, das so eigentümlich die Gattungen Sinfonie und Orchesterlied miteinander verschränkt. Vom 1. bis zum 12. April 2007, im Rahmen der österlichen FESTTAGE, gab es zehn Konzerte in der Berliner Philharmonie, komplett ausverkauft und jeweils mit Standing Ovations am Ende. Paritätisch teilten sich Daniel Barenboim und Pierre Boulez, einer der Ehrendirigenten der Staatskapelle, die gewaltige Aufgabe, beteiligt waren neben dem groß besetzten, diverse Sonderinstrumente enthaltenden Orchester der Staatsopernchor bei den monumentalen Sinfonien Nr. 2 und 8 sowie eine ganze Reihe von Sängerinnen und Sängern, unter ihnen Christine Schäfer, Michelle DeYoung, Dorothea Röschmann, Burkhard Fritz oder Thomas Quasthoff. Mehrere Achttausender sind in diesen Tagen bestiegen worden, auf unterschiedlichen Wegen, angeführt von zwei Bergführern, die ihren individuellen Zugang zu Mahlers Œuvre gefunden und überzeugend vermittelt haben. 2007 war die Reise zu und mit Mahler keineswegs vollendet: Den zehnteiligen Zyklus spielte die Staatskapelle unter Pierre Boulez und Daniel Barenboim auch im Wiener Musikverein und in der New Yorker Carnegie Hall.

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