Throwback Thursday No 13 – aus 200 Jahren Staatsopernchor

Zum 200. Jubiläum des Berliner Staatsopernchores, das wir 2021 feiern, gibt es in dieser Serie wöchentlich wieder einen #ThrowbackThursday mit interessanten Fakten und Wissenswertem aus der Geschichte des Staatsopernchores für Euch.
Woche 13: Der Staatsopernchor zwischen Alt und Neu: »AscheMOND oder The Fairy Queen« 2013

Es war schon ein sehr spezielles Musiktheaterprojekt, das die Staatsoper, damals im Charlottenburger Schiller Theater beheimatet, im Frühsommer 2013 auf die Bühne gebracht hatte. Unter dem Titel »AscheMOND oder The Fairy Queen« wurden Alte und Neue Musik miteinander verschränkt, ebenso verschiedene Handlungs-, Erzähl- und Reflexionsebenen sowie künstlerische Ausdrucksformen. Regisseur Claus Guth und sein Team entwickelten eine Geschichte, die auf suggestive Weise die »Sommernachtstraum«-Atmosphäre aus Henry Purcells Semi-Opera »The Fairy Queen« in ein melancholisches Licht taucht und das Publikum zu Zeugen einer Geschichte werden lässt, in der Geschehenes und Gegenwärtiges sowie Offensichtliches und Rätselhaftes miteinander verschmilzt. Tagebuchnotizen der Dichterin Sylvia Plath, oft geradezu düster und depressiv in ihrer Stimmung, wurden hinzugezogen und von der Librettistin Stefanie Wördemann mit den Texten aus Purcells Werk zu einer vielschichtigen Einheit zusammengebracht. Singende wie spielende Protagonist:innen waren beteiligt, darunter auch die taubstumme Gebärdensolistin Christina Schönfeld. Zwei Orchester musizierten, die Staatskapelle Berlin und die Akademie für Alte Musik, erstere neu komponierte Musik von Helmut Oehring, letztere ausgewählte Nummern aus »The Fairy Queen«. Vergangenheit und Gegenwart, Alt und Neu, verbanden sich miteinander.

Und mittendrin sang der Staatsopernchor, dem beide Arten und Stile anvertraut waren. Sowohl die Musik Purcells aus dem Zeitalter des Hochbarock als auch diejenige Oehrings mit ihren avancierten Klängen gehört nicht gerade zum Kernrepertoire des Chores. Sorgfältig wurden die Stücke einstudiert, ebenso die szenische Umsetzung der Regiekonzeption. Dabei nahmen die Chorsänger:innen bisweilen Bewegungen der Gebärdensolistin auf und vervielfältigten sie, was ein sehr eindrucksvolles Bild ergab. Mit großer Ernsthaftigkeit hatte sich der Staatsopernchor – in nicht allzu großer Besetzung, aber mit spürbarer Bühnenpräsenz und musikalischem Expressionsvermögen – in diese ungewöhnliche, durchaus herausfordernde Konstellation eingefunden.

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