ThrowbackThursday No 26 – aus 450 Jahren Staatskapelle Berlin

Zum 450. Jubiläum der Staatskapelle Berlin, das wir 2020 feiern, gibt es in dieser Serie wöchentlich einen #ThrowbackThursday mit interessanten Fakten und Wissenswertem aus der Geschichte der Staatskapelle Berlin für Euch.
Woche 26: Wie feiert man einen Hundertjährigen? Die Konzerte zum Elliott-Carter-Jubiläum 2008

Wenn ein Komponist runde 100 Jahre alt wird, so ist das außergewöhnlich genug. Wenn er darüber hinaus bis dahin – und sogar darüber hinaus – kreativ ist, so steigen Respekt und Bewunderung noch. Der Amerikaner Elliott Carter ist ein solch seltener Fall. Der gebürtige New Yorker trat ab den frühen 1940er Jahren mit ersten Werken hervor, bis zu seinem Tod im Herbst 2012 komponierte er nahezu täglich. In den Konzerten der Staatskapelle Berlin spielt seine Musik eine wesentliche Rolle – in den Jahren ab 2000 rückte sie verstärkt in den Fokus des Interesses. Die Spannbreite reichte dabei Kammermusik und Orchesterlieder über – eigens für Daniel Barenboim komponierte – Klavierkonzerte bis zu größeren sinfonischen Werken. Anlässlich von Carters 100. Geburtstag gab es am 13. September 2008 ein Sonderkonzert in der Philharmonie, in dem ausschließlich Werke des Nestors der amerikanischen Neuen Musik erklangen, mit der aus den 1990er Jahren stammenden dreisätzigen »Symphonia sum fluxae pretium spei« als Hauptwerk, dazu mit der vom Solo-Hornisten der Staatskapelle, Ignacio García, gespielten deutschen Erstaufführung seines Hornkonzerts sowie dem von der Mezzosopranistin Michelle DeYoung gesungenen Liedzyklus »Of Rewaking«. In derselben Saison 2008/09 gelangten noch andere Carter-Kompositionen in den Sinfoniekonzerten zur Aufführung: das Violinkonzert mit Thomas Zehetmair und Michael Gielen, das Orchesterstück »Remembrance«, dirigiert von Christoph von Dohnányi sowie das »Allegro scorrevole«, von GMD Daniel Barenboim geleitet, den eine lange künstlerische und persönliche Freundschaft mit Elliott Carter verband. Gleich mehrere Carter-Werke hat er uraufgeführt – und einige Monate nach dessen 100. Geburtstag, im Mai 2009, war er gemeinsam mit der Staatskapelle auf Gastspielreise in New York. In der berühmten Carnegie Hall gab es ein Konzert mit dem Jubilar und seiner Musik.

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