ThrowbackThursday No 29 – aus 450 Jahren Staatskapelle Berlin

Zum 450. Jubiläum der Staatskapelle Berlin, das wir 2020 feiern, gibt es in dieser Serie wöchentlich einen #ThrowbackThursday mit interessanten Fakten und Wissenswertem aus der Geschichte der Staatskapelle Berlin für Euch.
Woche 29: Wie kümmert man sich um den Nachwuchs? Die Gründung der Orchesterakademie 1997

Am Anfang stand, wie so häufig, eine Idee. Generalmusikdirektor Daniel Barenboim selbst war es, der vor mehr als zwei Jahrzehnten anregte, bei der Staatskapelle Berlin eine Orchesterakademie einzurichten. Das Vorbild der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker stand ihm dabei vor Augen, einer Einrichtung, die bereits seit 1972 existierte und aus der zahlreiche hervorragende Musikerinnen und Musiker hervorgegangen waren. Die Staatskapelle sollte hier nachziehen, zumal sie in ihrer Doppelfunktion als Opern- und Sinfonieorchester über einen noch breiteren Aktionsradius verfügte. Eine eigene Akademie, in der durch tägliches »learning by doing« die konkreten spielpraktischen und klangästhetischen Eigenschaften vermittelt und weitergetragen werden, konnte hierbei gute Dienste leisten. Einen eigentlichen »Gründungsakt« gab es nicht, die Ursprünge liegen jedoch im Herbst 1997. In enger Abstimmung mit der Intendanz und Geschäftsführung der Staatsoper, dem Generalmusikdirektor und dem Orchesterbüro wurde ein Verein gegründet, eine Satzung geschrieben, ein Wirtschaftsplan erstellt und die Finanzierung gesichert. Bewusst wurden die Kräfte gebündelt, um die neue Institution auf Dauer zu etablieren.
Ausgesprochen praxisnah sollte die Ausbildung von vornherein sein, ein regulärer zweijähriger Studiengang, mit Proben und Vorstellungen in Oper, Konzert und auf Gastspielreisen. Das Gelernte und Erfahrene kann unmittelbar angewendet werden, unter realen praktischen Bedingungen. Darin liegt – und da sind sich Mentoren wie Akademisten einig – die eigentliche Qualität dieser Einrichtung, die sich als segensreich für die Staatsoper und die Staatskapelle erwiesen hat. Mehr als 30 junge Musikerinnen und Musiker haben inzwischen aus der Akademie den Sprung in die »Große Kapelle« geschafft – es ist eine Erfolgsgeschichte, die beständig fortgeschrieben wird.

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