ThrowbackThursday No 3 – aus 450 Jahren Staatskapelle Berlin

Zum 450. Jubiläum der Staatskapelle Berlin, das wir 2020 feiern, gibt es in dieser Serie wöchentlich einen #ThrowbackThursday mit interessanten Fakten und Wissenswertem aus der Geschichte der Staatskapelle Berlin für Euch.
Woche 3: Was ist Heimat? Die Eröffnung des Opernhauses Unter den Linden 1742

Wo ist das Zuhause der Staatskapelle Berlin? Unter den Linden natürlich, im Herzen der Stadt, im Zentrum des Zentrums. Nahezu 280 Jahre ist es her, dass der Preußenkönig Friedrich II., den man später den »Großen« nennen sollte, den Befehl gab, am westlichen Rand Berlins, das sich von der Spreeinsel mit dem Schloss der Hohenzollern und den mittelalterlichen Kirchen nach und nach in alle Himmelsrichtungen ausdehnte, ein neues Forum zu errichten. Das Pilot-Projekt auf diesem Platz war ein Opernhaus, das erste freistehende Gebäude seiner Art und ein besonders ambitioniertes Vorhaben. Friedrichs Lieblingsarchitekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff hatte die Pläne dazu entworfen, der Grundstein konnte im Herbst 1741 gelegt werden. Im Dezember wollte der König bereits erste Opernaufführungen in seinem glanzvollen »Zauberschloss« erleben – ein geraumes Jahr musste er noch warten, und auch am 7. Dezember 1742, als »Cesare e Cleopatra«, die eigens für diesen Anlass komponierte Oper des geschätzten Hofkapellmeisters Carl Heinrich Graun, bei Sturmeswetter und Eiseskälte aufgeführt wurde, war der Bau innen wie außen noch keineswegs fertig. Die Musiker der Hofkapelle aber, die Friedrich in den Jahren zuvor an seinem Kronprinzensitz, dem »Musenhof« Schloss Rheinsberg, um sich gesammelt hatte, waren an diesem Tag erstmals in ihrem neuen Zuhause aufgetreten. Zur »zweiten Eröffnung« am 8. Oktober 1743, diesmal mit einer Oper des berühmten Komponisten Hasse, waren dann die Spuren der Baustelle beseitigt. Seither spielt die Königlich Preußische Hofkapelle, die spätere Staatskapelle Berlin, dort Opern- und Ballettvorstellungen, zugleich aber auch Konzerte. Das Haus Unter den Linden ist und bleibt ihre Heimat.

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