ThrowbackThursday No 39 – aus 450 Jahren Staatskapelle Berlin

Zum 450. Jubiläum der Staatskapelle Berlin, das wir 2020 feiern, gibt es in dieser Serie wöchentlich einen #ThrowbackThursday mit interessanten Fakten und Wissenswertem aus der Geschichte der Staatskapelle Berlin für Euch.
Woche 39: Wann endlich leitet eine Frau ein Sinfoniekonzert? Simone Young dirigiert die Staatskapelle 1994

Lange hat es gedauert, bis Musikerinnen in der Staatskapelle Fuß gefasst haben – erst seit den 1970er Jahren gibt es hier eine Kontinuität. Noch ein wenig länger musste das Orchester und sein Publikum darauf warten, bis eine Dirigentin mit der Einstudierung und Leitung eines Sinfoniekonzerts betraut wurde. Im Mai 1994 stand Simone Young vor der Staatskapelle, um im Schauspielhaus (heute Konzerthaus) am Gendarmenmarkt das 1. Violinkonzert von Dmitri Schostakowitsch (mit Maxim Vengorov als Solist) und die 2. Sinfonie von Robert Schumann zu dirigieren, ein fast »klassisches«, künstlerisch anspruchsvolles Programm. Die junge, damals 33-jährige Dirigentin, die als musikalische Assistentin und Mitarbeiterin von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim in den mittleren 1990er Jahren einen wichtigen Schritt in ihrer künstlerischen Karriere an der Berliner Staatsoper und bei der Staatskapelle voranging, war dabei für den erkrankten Klaus Tennstedt eingesprungen. Ihre Laufbahn, die sie u. a. als Chefdirigentin ins norwegische Bergen und in ihre australische Heimat, nach Sydney und Melbourne, dann von 2005 bis 2015 als Generalmusikdirektorin und Intendantin an die Hamburgische Staatsoper führen sollte, besaß auch immer einen Fokus auf Berlin, vor allem auf der Staatsoper. Zahlreiche Opernvorstellungen hat sie sowohl im Haus Unter den Linden als auch im Schiller Theater geleitet, dort u. a. 2017 eine prominent besetzte Wagner-Gala. 2020 folgte eine ebenso glanzvolle Verdi-Gala, dazu große Werke von Strauss, dem ihr besonderes Engagement galt und gilt. Und auch in Zukunft wird man Simone Young gewiss noch des Öfteren am Pult der Staatskapelle begegnen.

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