Dr. Detlef Giese
Detlef Giese hat Musikwissenschaft, Philosophie und Geschichte studiert. Nach wissenschaftlichen Tätigkeiten an der Humboldt-Universität und auf freiberuflicher Basis arbeitet er seit 2008 als Dramaturg für Oper und Konzert an der Staatsoper Unter den Linden, u. a. mit Daniel Barenboim, Jürgen Flimm und René Jacobs. Seit 2016 ist er als Leitender Dramaturg beschäftigt.
Der 200. Jahrestag der legendären Weltpremiere von Carl Maria von Webers »Der Freischütz« ist Anlass für eine konzertante Aufführung am 20. und 26. Juni 2021, in der Webers Musik mit all ihren Qualitäten zur Geltung kommen soll. Detlef Giese, leitender Dramaturg der Staatsoper Unter den Linden, hat die Geschichte des Ausnahmewerks zu diesem Anlass beleuchtet. mehr …
Zubin Mehta, einer der bedeutendsten Dirigenten unserer Zeit, wird 85 Jahre alt. An seinem Geburtstag selbst, dem 29. April 2021, musiziert er mit dem Orchester, das ihn zum Ehrendirigenten ernannt hat, der Staatskapelle Berlin. Detlef Giese, leitender Dramaturg der Staatsoper Unter den Linden, hat die gemeinsame Geschichte Zubin Mehtas mit der Staatskapelle zu diesem Anlass beleuchtet.
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Leo Blechs 150. Geburtstag ist Anlass, sich das Leben und die künstlerischen Leistungen dieses außergewöhnlichen Dirigenten, der die Hof- bzw. Staatskapelle Berlin mehr als 2.600 Mal dirigierte, wieder ins Bewusstsein zu rufen. mehr …
Eine Heimat zu haben, ist viel wert. Heute hier und morgen dort zu sein, mag zwar reizvoll sein und gehört gerade für Künstlerinnen und Künstler häufig auch zum Alltag – wie gut aber ist es, wieder zu einem Fixpunkt zurückkehren zu können, um von dort aus wieder in die Welt und zu neuen Ufern aufzubrechen. 25 Jahre und länger an einem Haus zu sein, zumal an einer solch renommierten Institution wie der Staatsoper Unter den Linden, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern demonstriert eine ganz besondere Nähe und Verbindung. mehr …
Beziehungsreich stehen die Gestalten in der griechischen Mythologie in ihrer Welt und zueinander. Nicht von ungefähr haben sich Opernlibrettisten und -komponisten seit jeher beständig von jenen alten, immer wieder neu faszinierenden Erzählungen anregen lassen, von mündlich überlieferten, später dann auch schriftlich fixierten Geschichten, in denen – mit mancherlei Variationen und alternativen narrativen Strängen – die Urgründe und Motivationen wie die Irrungen und Wirrungen des Denkens, Fühlens und Handelns von Göttern, Halbgöttern und Menschen zum Vorschein gelangen.
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Wie ein einsamer Riese stand er inmitten seiner Zeit. Jean-Philippe Rameau, von der Nachwelt als ein hochorigineller Repräsentant der französischen wie der europäischen Musikkultur angesehen, blieb zeit seines Lebens ein Unangepasster, ein Nonkonformist, gar ein Außenseiter.
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Die Wagner-Tradition der Staatskapelle Berlin ist lang und reichhaltig. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts setzt sie ein, am 1. Juli wird sie fortgeschrieben, mit zwei Kompositionen, von denen eine von Richard Wagner selbst stammt, während das andere Themen und Motive aus seinem musikgeschichtlich wohl einflussreichsten Werkes verarbeitet.
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Es gibt Sujets, die wesenhaft etwas Nachtseitiges besitzen, die im Grunde nicht anders als düster und abgründig denkbar erscheinen. »Macbeth« gehört unzweifelhaft dazu, in Gestalt von Shakespeares Tragödie ebenso wie in jener von Verdis Melodramma. Durch den Dramatiker wie den Komponisten, zwei Giganten der europäischen Kultur, hat der historisch zwar greifbare, das Legendenhafte jedoch kaum einmal abstreifende schottische Warlord und König seine eigentümliche Physiognomie gewonnen. In einer gewalttätigen Zeit hat er gelebt, selbst nicht darum verlegen, Gewalt anzuwenden, wenn es seinen Zwecken dienlich war. Macbeth wurde zum Paradigma für einen Herrscher, der buchstäblich über Leichen geht und dem alle Mittel recht sind. Shakespeare und Verdi, jeder auf seine Weise, haben daraus ein Lehrstück geformt, vom erstaunlichen Aufstieg und tiefen Fall zweier Machtmenschen, Macbeth und seiner Lady, die unlösbar aneinander gekettet sind – sie primär als Antriebskraft, er als ausführendes Organ. Und obwohl in beiden Charaktere zumindest schemenhaft auch lichte Seiten aufscheinen, sind sie doch tiefschwarz gezeichnet, immerfort im schattenhaften Dunkel verbleibend.
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Pierre Boulez, der große französische Komponist und Dirigent, hat diese prägnanten Worte zu Claude Debussy gefunden, zu jenem Jahrhundertkünstler, der vor genau einem Jahrhundert verstorben ist. Einer der Revolutionäre der Musik ist er gewesen, jedoch kein lauter, der mit Klang- und Wortgewalt sich Gehör verschaffte, sondern ein leiser, der mit fein gesponnenen, raffiniert ausgestaltenen Partituren die Kunst der Musik am Ausgang des 19. Jahrhunderts nachhaltig zu verändern und zu erneuern wusste. Im Jahr seines 100. Todestages haben es sich die Staatsoper und die Staatskapelle zur Aufgabe gemacht, einen Großteil seines in vielfacher Hinsicht außergewöhnlichen Orchesterwerks der Öffentlichkeit zu präsentieren.
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Richard Wagner und die Berliner Hof- und Staatsoper – das ist eine Geschichte, die glänzende Erfolge ebenso kennt wie verpasste Chancen. Viele unvergessliche Abende standen im Zeichen Wagners, von den 1840er Jahren bis heute. Das Haus Unter den Linden wurde über viele Jahrzehnte hinweg zum Ort einer intensiven Auseinandersetzung mit dem singulären Œuvre Wagners, das bekanntlich gleichermaßen rückhaltlose Bewunderer wie scharfe Kritiker gefunden hat.
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In München, unweit des Nationaltheaters, wurde er geboren, mit Berlin ist er aber mindestens ebenso eng verbunden wie mit seiner bayerischen Heimatstadt. Richard Strauss hat über längere Zeit das Musikleben an der Spree entscheidend mitgeprägt, als Dirigent wie als Komponist. 1898 wurde er als Kapellmeister an die Hofoper Unter den Linden verpflichtet, über mehrere Jahrzehnte hielt er diesem Haus und seinem Orchester die Treue. Zwar war er durchaus auch anderswo aktiv – etwa in Dresden, wo die meisten seiner Opernwerke uraufgeführt wurden, in Wien oder bei den Festspielen in Salzburg und Bayreuth –, ein Fixpunkt seiner künstlerischen Aktivitäten blieb jedoch Berlin.
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Am 3. Oktober wurde die Staatsoper Unter den Linden mit Jürgen Flimms Inszenierung »ZUM AUGENBLICKE SAGEN: VERWEILE DOCH!« Szenen aus Goethes Faust feierlich wiedereröffnet. Am 14. und 17. Dezember ist sie nun noch einmal zu erleben. Was bewegt den Intendanten und Regisseur am Faust-Stoff? Wir haben ihm sieben Sätze zum Ergänzen an die Hand gegeben.
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Etwas mehr als 33 Jahre ist es her, dass die Staatskapelle Berlin erstmals im neu eröffneten Konzerthaus am Gendarmenmarkt – damals noch Schauspielhaus genannt – konzertiert hat. Am 2. und 3. Oktober 1984 spielte das Orchester unter seinem Chefdirigenten Otmar Suitner ein klassischromantisches Programm mit Musik von Mozart, Schubert und Strauss, im Rahmen der Berliner Festtage. Die Wiedererrichtung des kriegszerstörten Schinkelschen Schauspielhauses, das zur Spielstätte für große Orchesterkonzerte (und kleinere Konzertformate) umgewidmet wurde und eine komplette Umgestaltung im Inneren erfahren hatte, war für die Berliner Kultur hoch bedeutsam, vornehmlich im Ostteil der geteilten Stadt, aber auch darüber hinausweisend.
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Zum wiederholten Male wird es bei einem Konzert der Staatskapelle Berlin eine Uraufführung eines Werkes von Harrison Birtwistle geben: In »Deep Time« – ein Werk, das Birtwistle selbst als »letzte Tafel eines Triptychons« sieht – beschäftigt sich der bedeutende englische Avantgardist einmal mehr mit dem Thema Zeit. Unser Chefdramaturg Detlef Giese hat sich eingehend mit diesem faszinierenden Werk auseinandergesetzt, das unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim am 5. und 6. Juni beim VIII. Abonnementkonzert uraufgeführt wird und im Juli 2017 bei den BBC Proms seine UK-Premiere feiert.
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Wagner ist an der Staatsoper quasi zu Hause. Alle seine großen Werke werden regelmäßig hier gespielt, vom »Fliegenden Holländer« bis zum »Parsifal«. Anlässlich der Wagner-Gala am Sonntag mit den Solisten Waltraud Meier, Camilla Nylund, Anne Schwanewilms, Nikolai Schukoff, Wolfgang Koch und René Pape unter der Leitung von Simone Young, lässt unser Dramaturg Detlef Giese die reiche Geschichte des Hauses mit diesem Komponisten ein Mal Revue passieren…
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Ehrendirigent Zubin Mehta kommt zur Staatskapelle Berlin – Ein Text von Chefdramaturg Detlef Giese über die langjährige musikalische Zusammenarbeit
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Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin sind durch die gemeinsame intensive Arbeit zu einer Einheit verschmolzen. Diese langjährige Vertrautheit des Dirigenten und seines Orchesters spiegelt sich in jedem Auftritt wieder. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums dieser singulären künstlerischen Zusammenarbeit in der kommenden Spielzeit 2016/17 hat Dramaturg Detlef Giese die Beziehung zwischen Generalmusikdirektor und Orchester beleuchtet.
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Heute feiert unsere FESTTAGE-Neuproduktion »Orfeo ed Euridice« in der Regie von Jürgen Flimm und unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim Premiere. Passend dazu hat euch Dramaturg Detlef Giese wieder einmal Hörtipps zusammengestellt. Viel Vergnügen!
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