Die Wagner-Tradition der Staatskapelle Berlin ist lang und reichhaltig. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts setzt sie ein, am 1. Juli wird sie fortgeschrieben, mit zwei Kompositionen, von denen eine von Richard Wagner selbst stammt, während das andere Themen und Motive aus seinem musikgeschichtlich wohl einflussreichsten Werkes verarbeitet.
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Am 28. Juni feiert »Ein Porträt des Künstlers als Toter« Premiere in der Neuen Werkstatt. Das Projekt kreist um die Abwesenheit des Körpers des desaparecido, des verschwundenen Menschen, und dessen Schicksal – Deportation, Gefangenschaft und Tod – ungewiss bleibt. Wie kann man dem, der zum Schweigen gebracht wurde, die Stimme wiedergeben? Wie kann man die Kunst dem Künstler, dessen künstlerischer Ausdruck verboten wurde, zurückgeben? Und vor allem: Wie kann man seinen verschwundenen Körper wieder ans Licht bringen? Dramaturg Roman Reeger hat vor der Premiere mit Komponist Franco Bridarolli, dem Autor und Regisseur Davide Carnevali und Bühnen- und Kostümbildnerin Charlotte Pistorius gesprochen.
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In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bildeten sich zahlreiche Militärdiktaturen in Südamerika heraus, die durch gewaltsame Umstürze an die Macht gekommen waren. Die brutale Absetzung der demokratisch gewählten sozialistischen Regierung von Salvador Allende am 11. September 1973, die durch einen von Augusto Pinochet geführte Militärputsch stattfand, gilt als hierfür als eines der prominentesten Beispiele. Doch auch in Brasilien, Paraguay, Uruguay und Bolivien herrschten in dieser Zeit Militärs, deren Geheimdienste in der Hochzeit des Kalten Krieges mit der amerikanischen Regierung unter dem Codenamen »Operation Condor« kollaborierten, um linke Oppositionelle zu verfolgen und zu töten.
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Vor zwanzig Jahren wurde die Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin gegründet. Daniel Barenboim wollte junge begabte Musikerinnen und Musiker in einem Ensemble versammeln, um ihnen mittels eines kontinuierlichen »learning by doing« Einblicke in den Berufsalltag in einem Spitzenorchester zu geben. Die Entwicklung der Orchesterakademie ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden: Zahlreiche Stipendiatinnen und Stipendiaten haben bei bedeutenden Orchestern national wie international Fuß fassen können, nicht zuletzt auch in der Staatskapelle selbst. Anlässlich des Jubiläumskonzerts am 1. Juli haben wir mit zwei Akademistinnen und ihren Mentoren gesprochen.
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Was Ihr schon immer über die Staatsoper wissen wolltet und Euch nicht zu fragen getraut habt? In unserer neuen Rubrik #AskMatthias steht Euch unser Intendant Matthias Schulz Rede und Antwort! mehr …
Es gibt Sujets, die wesenhaft etwas Nachtseitiges besitzen, die im Grunde nicht anders als düster und abgründig denkbar erscheinen. »Macbeth« gehört unzweifelhaft dazu, in Gestalt von Shakespeares Tragödie ebenso wie in jener von Verdis Melodramma. Durch den Dramatiker wie den Komponisten, zwei Giganten der europäischen Kultur, hat der historisch zwar greifbare, das Legendenhafte jedoch kaum einmal abstreifende schottische Warlord und König seine eigentümliche Physiognomie gewonnen. In einer gewalttätigen Zeit hat er gelebt, selbst nicht darum verlegen, Gewalt anzuwenden, wenn es seinen Zwecken dienlich war. Macbeth wurde zum Paradigma für einen Herrscher, der buchstäblich über Leichen geht und dem alle Mittel recht sind. Shakespeare und Verdi, jeder auf seine Weise, haben daraus ein Lehrstück geformt, vom erstaunlichen Aufstieg und tiefen Fall zweier Machtmenschen, Macbeth und seiner Lady, die unlösbar aneinander gekettet sind – sie primär als Antriebskraft, er als ausführendes Organ. Und obwohl in beiden Charaktere zumindest schemenhaft auch lichte Seiten aufscheinen, sind sie doch tiefschwarz gezeichnet, immerfort im schattenhaften Dunkel verbleibend.
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Etwa 500 Jahre nachdem Shakespeare 1605/06 »The Tragedy of Macbeth« niederschrieb, hat sich Macbeth zu einem der Archetypen entwickelt, die sich tief in das Bewusstsein des modernen Menschen eingeprägt haben. Macbeth zählt zu jener Gruppe von archetypischen Figuren, wie z. B. Don Giovanni und Faust, von denen man weiß, dass sie wirklich gelebt und eine konkrete Rolle in der Geschichte gespielt haben, anders als z. B. Odysseus oder Hamlet. Aber der Weg von der Geschichte zum Mythos lässt diejenigen, die ihn zurücklegen, nicht unverändert.
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Last Wednesday Benjamin Bernheim gave his house debut at the Staatsoper Unter den Linden with Alfredo Germont in »La traviata« staged by Dieter Dorn. A few days before we met the French tenor and he told us about the challenges of the part Alfredo, his impression of Berlin as a city and about the moment when he fell in love with the stage.
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Am 15. Mai tritt der Jugendchor der Staatsoper Unter den Linden erstmals mit einem eigenen Konzertprogramm im Apollosaal auf – es erklingen Liebeslieder aus der ganzen Welt. Wir trafen Carlo Schmitz (18), der seit zwei Jahren Mitglied des Jugendchors ist und sich gerade auf die Aufnahmeprüfung im Fach Gesang vorbereitet, zu einem Gespräch über seine Erlebnisse mit dem Chor, über das Singen als Beruf und über seine Lieblingsliebeslieder.
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Als Ruth Berghaus 1968 mit dem Bühnen- und Kostümbildner Achim Freyer den »Barbier von Sevilla« inszeniert, kann keiner ahnen, dass diese Vorstellung ganze Generationen überlebt. Inzwischen ist sie ein halbes Jahrhundert alt und bricht alle Rekorde. Sie hat über zwanzig Jahre DDR-Geschichte hinter sich und fast dreißig deutsche Einheit.
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Am 19. Mai feiert »Abstract Pieces«, ein Auftragswerk der Staatsoper Unter den Linden, Uraufführung in der Neuen Werkstatt. Dramaturg Roman Reeger hat mit Komponist und Regisseur Manos Tsangaris vorab gesprochen.
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Pierre Boulez, der große französische Komponist und Dirigent, hat diese prägnanten Worte zu Claude Debussy gefunden, zu jenem Jahrhundertkünstler, der vor genau einem Jahrhundert verstorben ist. Einer der Revolutionäre der Musik ist er gewesen, jedoch kein lauter, der mit Klang- und Wortgewalt sich Gehör verschaffte, sondern ein leiser, der mit fein gesponnenen, raffiniert ausgestaltenen Partituren die Kunst der Musik am Ausgang des 19. Jahrhunderts nachhaltig zu verändern und zu erneuern wusste. Im Jahr seines 100. Todestages haben es sich die Staatsoper und die Staatskapelle zur Aufgabe gemacht, einen Großteil seines in vielfacher Hinsicht außergewöhnlichen Orchesterwerks der Öffentlichkeit zu präsentieren.
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»Wenn ich singe, dann geht meine Seele auf«, sagt Sopranistin Sarah Aristidou, Mitglied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Unter den Linden. Diese Spielzeit war sie zuletzt in »Fanny! – Wer will mir wehren zu singen?« auf der Bühne zu sehen, ab 7. Juli ist sie in »Ti vedo, ti sento, mi perdo« zu erleben. Wir haben uns mit ihr an einem ihrer Lieblingsorte in Berlin getroffen und über das Opernstudio, ihren Weg dorthin und was sie macht, wenn sie mal nicht an der Staatsoper ist, unterhalten.
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Vom 26. März bis zum 6. April 2018 war der Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden zusammen mit Vinzenz Weissenburger, der den Chor seit 2007 leitet, auf Tournee in Argentinien. Die 40 Kinder im Alter von 10 bis 16 Jahren traten in Buenos Aires, Córdoba und Mendoza auf und trafen verschiedene argentinische Kinderchöre. Nach Vietnam (2015), China und den USA (2016) war es die vierte große Konzertreise des Kinderchors. Wir trafen uns mit Delara, Inna, Lorenz (alle 12 Jahre alt), Jule (13), Elisabeth (14) und Kira (16), die alle zum ersten Mal in Südamerika waren, um über ihre Erlebnisse zu sprechen und wurden direkt angesteckt von der Begeisterung, mit der sie erzählten.
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Am vergangenen Sonntag feierte Claus Guths Inszenierung von Benjamin Brittens »The Turn of the Screw« ihre Wiederaufnahme in der Staatsoper Unter den Linden. Wir trafen die junge portugiesische Sopranistin Sónia Grané, die die Partie der Flora singt, zwei Tage vor der Vorstellung zu einem Gespräch und sie erzählte uns, welche Herausforderungen es bei den Proben gab, wie es ist, mit einem Hasen auf der Bühne zu stehen und warum sie gerade diese Inszenierung so sehr liebt.
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Was Ihr schon immer über die Staatsoper wissen wolltet und Euch nicht zu fragen getraut habt? In unserer neuen Rubrik #AskMatthias steht Euch unser Intendant Matthias Schulz Rede und Antwort! mehr …
Am vergangenen Samstag feierte Nikolaus Brass‘ Kammermusiktheater »Sommertag« nach dem gleichnamigen Stück von Jon Fosse Premiere in der Neuen Werkstatt. Wir trafen die junge Regisseurin Eva-Maria Weiss wenige Tage davor zu einem Gespräch über den Probenprozess, über die komplexe Figurenkonstellation und über die Verarbeitung von Schicksalsschlägen.
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Richard Wagner und die Berliner Hof- und Staatsoper – das ist eine Geschichte, die glänzende Erfolge ebenso kennt wie verpasste Chancen. Viele unvergessliche Abende standen im Zeichen Wagners, von den 1840er Jahren bis heute. Das Haus Unter den Linden wurde über viele Jahrzehnte hinweg zum Ort einer intensiven Auseinandersetzung mit dem singulären Œuvre Wagners, das bekanntlich gleichermaßen rückhaltlose Bewunderer wie scharfe Kritiker gefunden hat.
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